Die HAZ schreibt „Vom verwilderten Terrain zum Blumenparadies – in einem Jahr

Blütenpracht

Wie aus einem verwilderten Stück Natur ein Gartentraum in Bettmar wurde

Bettmar – Peter Visser erfüllte sich einen Wunsch, für den er ein Jahr lang ackerte. Er legte einen Blumengarten in Bettmar an, den er auch präsentieren wird.

Rote Blüten schmücken den Eingangsbereich des Gartens. Foto: Julia Moras

Es gibt viele Traumgärten“, sagt Peter Visser, ehemaliger Inhaber des gleichnamigen Gartencenters in Bettmar. Er aber hatte einen Gartentraum und den hat er sich in seinem Heimatort jetzt erfüllt. Am Sonntag, 27. Juni will er den 1500-Quadratmeter-Garten der Öffentlichkeit präsentieren.

Der Garten vor dem Fachwerkhaus ist neu gestaltet.

Peter Visser schwärmt von Gärten wie dem Miracle Garden in Dubai mit seinen unzähligen Petunien oder den legendären weißen Anlagen von Sissingshurst in England. Der Mann hat viele Traumgärten besucht, sie genossen und Anregungen aufgenommen. Nun hat er einen eigenen geschaffen. In nur einem Jahr verwandelte er den zum größten Teil verwilderten Garten hinter seinem Haus (er wohnt mit Frau Gre zur Miete dort) in ein nach Farben gegliedertes Blumenparadies.

Zunächst musste der gebürtige Niederländer den Garten von vier Meter hohem Unkraut und dann von unzähligen Steinen befreien. Wie er berichtet, sind die Steine des vor vielen Jahren abgebrannten Schafstalls auf der Fläche verteilt worden. Ein Knochenjob. Visser füllte allein sieben Container mit Schutt. Die schönsten Steine hat er aufbewahrt, die werden nach und nach noch in die Anlage integriert.

Die Blütenteppiche werden bald bis zum Boden aus den Blumenampeln hängen.

Am Eingangsbereich, vor dem roten Backstein-Fachwerkhaus beginnt der rote Bereich: Geranien, Petunien, Fleißige Lieschen, dazwischen das kräftige Orange der Schwarzäugigen Susanne, die sich in wenigen Tagen an der Kletterhilfe ausbreiten wird. Gleich gegenüber alles in Weiß: Rittersporn, Hortensien und bald auch weiße Stockrosen. Zwischendrin immer wieder prächtige Funkien, die in Töpfen gedeihen.

Visser geht an einer Reihe von Blumenampeln – sämtlich mit Hängebegonien bestückt – entlang. „Die wachsen ganz herunter“, sagt er und zeigt bis zum Boden. Bis Ende der nächsten Woche werden nicht nur die Begonien ihre Ranken entwickelt haben auch die hängenden Petunien werden wie Blütenvorhänge aussehen.

Etliche Kälteopfer zu beklagen

Etwas Probleme gab es mit einer langen Hortensien-Hecke. „Die Hälfte der Pflanzen ist mir erfroren“, erzählt Visser. In einer Ecke stehen die Kälteopfer, einige treiben wieder aus, werden dieses Jahr aber ganz sicher nicht mehr blühen. Er musste neue dazu kaufen, um seine Hecke hinzubekommen.

Die ganze Anlage ist auf Wachstum ausgelegt. Visser hat die Beete und die Töpfe so gestaltet, dass die Pflanzen Raum haben, darüber hinaus zu wachsen. Vor seinem inneren Auge, sagt er, sehe er das fertige Bild. Sicher sieht er auch schon das Staudenbeet in voller Pracht, obwohl das noch vornehmlich grün ist. Einen Plan hat er dafür nicht gebraucht. Aber Geld. Schließlich musste er viele Pflanzen kaufen. Deshalb wird er seinen Garten im ersten Besichtigungsjahr gegen ein Eintrittsgeld von drei Euro zeigen. Vom 27. Juni bis 18. Juli steht der Garten an der Hildesheimer Straße 16 von 10 bis 17 Uhr Interessierten offen. Der Zugang ist barrierefrei, die Wege sind allerdings nicht gepflastert. Seinen Besuchern wird der Pflanzenfachmann sicher den einen oder anderen Tipp für den Garten mitgeben können. Etwa, dass die Fleißigen Lieschen es lieber etwas schattig mögen, die verwandten Sunpatiens hingegen die Sonne lieben und dort prächtig gedeihen. Wobei er beileibe noch nicht alles über Blumen wisse. „Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu“, sagt Visser und schaut zufrieden auf seinen Gartentraum.

Vielen Dank an die Hildesheimer Allgemeine Zeitung und Andrea Hempen für den Artikel vom 14.06.2021
Quelle: https://www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/wie-aus-einem-verwilderten-stueck-natur-ein-gartentraum-in-bettmar-wurde.html